Process Mining in der Energiewirtschaft

Die Energiewirtschaft befindet sich im Umbruch. Der Wandel hin zu erneuerbaren Energien, die Dezentralisierung der Erzeugung und die Digitalisierung stellen Energieversorger, Netzbetreiber und Dienstleister vor komplizierte Herausforderungen. Auch regulatorische Vorgaben und der anhaltende Kostendruck erhöhen den Handlungsbedarf für effizientere Abläufe. Eine kontinuierliche Prozessoptimierung ist für die Energiewirtschaft demnach entscheidend. Process Mining für die Energiewirtschaft stellt hierfür eine intuitive Lösung dar.

Process Mining gilt als Schnittstelle zwischen Data Science und Prozessmanagement – die Methode ermöglicht es, tatsächliche Geschäftsprozesse anhand digitaler Spuren in IT-Systemen zu analysieren, zu visualisieren und zu optimieren. Für Energieunternehmen bietet Process Mining enormes Potenzial: Es schafft Transparenz über komplexe, abteilungsübergreifende Prozesse, deckt Ineffizienzen und Engpässe auf und ermöglicht eine datenbasierte Optimierung. Process Mining verbessert das Netzmanagement, gewährleistet Compliance-Überwachung und verschlankt Prozesse rund um den wichtigen Meter-to-Cash-Prozess. Process Mining sorgt so in zahlreichen Bereichen der Energiewirtschaft für eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.

In der Energiebranche sind verschiedene Abläufe von Ineffizienzen geprägt. Ein typisches Szenario ist der Netzanschlussprozess – hier sind verschiedene Abteilungen eingebunden, zudem werden Informationen aus verschiedenen Quellen benötigt. Der Prozess kann sich aufgrund von Medienbrüchen, unklaren Zuständigkeiten und ineffizienter Kommunikation über Monate hinziehen. Ähnliche Probleme treten beim Zählerwechsel oder der Integration von Smart Metern auf, wo lange Wartezeiten und fehlerhafte Datenübertragungen keine Seltenheit sind. Auch im Bereich der Energieverteilung kommt es häufig zu Ineffizienzen, etwa durch suboptimale Lastverteilung oder verzögerte Reaktionen auf Netzstörungen.

Process Mining sorgt auf eine vielfältige Art und Weise für eine Prozessoptimierung in der Energiewirtschaft. Beim Netzanschlussprozess ermöglicht es eine detaillierte Analyse der Durchlaufzeiten und identifiziert Engpässe sowie unnötige Wartezeiten. Im Bereich des Zählermanagements ebnet es den Weg für eine Prozess-Standardisierung und deckt Fehlerquellen bei der Datenübertragung auf, was zu einer höheren Datenqualität und Abrechnungsoptimierung führt. Auch in der Energieverteilung sorgt es für mehr Effizienz – so können Energieversorger mittels der Analyse von Lastdaten und Netzauslastungen Muster erkennen und ihre Verteilungsstrategien anpassen. Das führt zu einer effizienteren Nutzung der vorhandenen Infrastruktur, einer Reduzierung von Überlastungen, einer stabileren Energieversorgung und letztlich zu einer Kostenreduktion für Energieunternehmen.